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Super-Combinette Typ 429 von 1960 |
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Als ich 15 Jahre alt war (das ist mittlerweile auch schon wieder über 15 Jahre her), waren wir Pänz (kölner Ausdruck für Kinder) natürlich ganz heiß auf einen ersten fahrbaren Untersatz – in diesem Falle ein Mofa. Aktuelle Modelle waren die „Primas“ von Hercules, Mofas von Peugeot, Kreidler und natürlich Zündapp standen hoch im Kurs. Nur waren die oft viel zu teuer – selbst als Gebrauchtmofas. Ich fuhr damals eine Peugeot 103 SP. Ein sportlicher Flitzer, der unfrisiert 35 Km/h lief. Aber ein ganz anderes Fahrzeug hatte mein Interesse geweckt: im Schuppen meines Opas stand eine schöne rot-weiße Zündapp-Super-Combinette (Baujahr 1960), mit der Opa noch fast täglich fuhr.
Aber das war leider kein Mofa, sondern ein Moped und erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von sage und schreibe 50 Km/h. Ich versuchte ihn natürlich davon zu überzeugen, daß dieses Gefährt genau das war, was ich mir schon immer wünschte. Die Polizei würde bestimmt nicht merken, daß ich für ein Moped keinen Führerschein hatte. Woher sollte die Polizei auch ein solches Fahrzeug kennen. Sah es doch so antik aus. Gar nicht so wie die Mofas und Mokicks von damals. Aber er ließ sich nicht überzeugen, wußte er doch, daß ich weder den Führerschein hatte, noch war ich alt genug für das Fahren eines Mopeds. Aber ein Versprechen gab er mir: sobald ich dieses Moped fahren durfte, sollte es mir gehören. Doch auch mit 16 (das Alter war jetzt ok!) haperte es noch immer mit dem Führerschein. Meinen Eltern erschien es zu gefährlich: ich solle warten bis ich 18 bin. Dann gibt es ein Auto! War ja auch nicht schlecht! Für einen Schüler war das schon ganz was besonderes. Auch wenn ich dieses alte Moped nicht fahren durfte – dennoch war da ein Funke entfacht worden: das Interesse für alte Fahrzeuge aus den 50er, 60er und mittlerweile auch 70er Jahren! Leider verstarb mein Opa noch bevor ich 18 war und den Führerschein machen konnte. Und da riß sich mein Onkel die Zündapp unter den Nagel! Er fuhr sie eine ganze Weile. Jedoch leider ohne viel Gefühl, mit 1:50er Gemisch und mit Zündkerzen, die er irgendwo gefunden hatte. Den schönen verchromten „Schwalbenschwanz“ auf dem vorderen Schutzblech warf er weg. So was rappelt nur! Erste Roststellen wurden nicht beseitigt – sie wurden mit Heizungslack überlackiert! Wie lange sollte das gut gehen? Es tat mir in der Seele weh, wie da mit dem schönen Moped umgegangen wurde. Ich fragte ein paar mal, ob ich eine Spritztour machen könnte, aber die wurde mir versagt. Ich könnte ja gar nicht mit so einem Moped umgehen und würde es wahrscheinlich noch kaputtmachen! Als der Enkel meines Onkels 15 Jahre alt wurde und sein Interesse für ein Mofa zeigte, da wurde ihm sofort angeboten, mit dem alten Moped mal im Garten zu üben. Das dauerte dann so ungefähr eine Woche: da stand sie da! An der Hauswand angelehnt und gab keinen Ton mehr von sich. Kein Wunder, denn das Reinknallen der Gänge, fahren gegen Bordsteine, abwürgen des Motors usw. tat der alten Dame nicht gerade gut. Aber einen Vorteil hatte die Sache: nach weiteren drei Jahren im Schuppen („angeblich hätte sie ja sofort mit wenig Aufwand wieder repariert werden können“) bekam ich das Moped dann doch noch zu meiner Verlobung geschenkt, da ich ja schon immer so an dem alten Ding gehangen hätte. Später erfuhr ich dann, daß ein Händler „über 300,- DM“ für die Reparatur haben wollte. Wenn ich bedenke, was ich bisher reingesteckt habe, dann möchte ich den Händler gerne mal kennenlernen! Aber wie gesagt: ich hatte jetzt meine erste Zündapp! Leider lief sie nicht und ich hatte wirklich keine Ahnung von solchen Fahrzeugen. Doch nach einer Woche des Bastelns, des Säuberns und des Frickelns sprang sie dann doch plötzlich wieder an. Mein Onkel lief zart-rot an, als er sah, daß das Moped doch noch zu retten war und die alte Dame zu neuem Leben erwacht war. Aber jetzt war sie mir! Seit dem bin ich Stück für Stück dabei, sie wieder aufzubauen. Ich habe mittlerweile meine Erfahrungen mit dem Fahrgestgell, dem Motor sowie der gesamten Technik gemacht und dabei auch mit so manchem Gauner, der mir für teures Geld Schrott verkaufen wollte. Aber das ist wohl Lehrgeld, welches so mancher Jungbastler schon bezahlen mußte. Einige Teile habe ich aufpoliert, einige neu lackiert und andere auf Teilemärkten in gutem Zustand erworben. Gute Dienste hat auch eine zum Ausschlachten verurteilte 429er gemacht, die mir als Ersatzteillager dient. Leider – und so wird es wohl vielen von Euch ergehen – fehlt mir mittlerweile doch die Zeit. Es sind nur noch wenige Kleinigkeiten, die gemacht werden müssen (Vergaser einstellen, Gepäckträger anschrauben, Aufkleber anbringen...), aber man findet einfach keine Zeit mehr dazu. Dennoch hoffe ich, daß ich beim nächsten Treffen mit der alten Dame aufkreuzen kann.
Was ich aber noch unbedingt sagen möchte, ist ein ganz, ganz herzliches Dankeschön an Hans-W. Steenbock, denn ohne ihn hätte ich so manches Mal vor einem Scherbenhaufen gestanden. Er hat mir viele Male geholfen, das Puzzle der Einzelteile zu lösen und mir mit so manchem wertvollen Tip zur Seite gestanden. Wir haben uns inzwischen auch mal getroffen und ich konnte seine Schätze bewundern.
Eigentlich wollte ich ja einen Bericht darüber schreiben, wie die Restauration so vor sich ging. Aber leider sind die Bilder, die ich während der Restauration gemacht habe, nur sehr schlecht geworden. Daher müßt Ihr Euch mit diesen Aufnahmen und einem kurzen Bericht begnügen:
Soviel möchte ich aber dazu sagen, daß die Super-Combinette jetzt fertig ist. Leider fuhr sie nicht auf Anhieb. Ich konnte leider gar nichts herausfinden, woran es liegen konnte und da rief ich irgendwann mal, verzweifelt auf der Suche nach Hilfe, den Jupp Holler bei uns in Köln an. „Klar – kein Problem! Bring dat joode Stück einfach ens vorbei und mir luhre dann ens zesamme donoh!“ und unser guter Jupp Holler hat es wieder mal geschafft, daß nach der Winterpause eine weitere Zündapp das kölner Straßenbild schmückt! Grund für die Fahr-Verweigerung war, daß der Ansaugstutzen zwischen Vergaser und Zylinder im Laufe der Jahre porös wurde und so falsche Luft gezogen hatte. Leider war ein solcher Ansaugstutzen nicht mehr aufzufinden und da hat der Jupp ein solches Teil einfach in Kleinstarbeit nachgefertigt – perfekt! Sein fachmännisches Auge erblickte hier und da auch noch einige Fehler, die mir beim Zusammenbau unterlaufen sind (Kabel falsch angeschlossen, Kupplung nachgestellt... usw.).
Aber irgendwann war‘s dann soweit: die Maschine sprang vor seinem Laden an und seitdem fährt sie munter durch die Lande.
Eine ganz andere nette Begebenheit möchte ich hier im Zusammenhang mit der Super-Combinette aber noch kurz erzählen: ich wußte, daß es in der alten Bilder-Kram-Kiste meiner Eltern noch irgendwo ein Bild gab, auf dem mein Opa mit der Super-Combinette zu sehen ist. Also wurde die Kiste gesucht und durchsucht. Und tatsächlich! Da waren sie. Ein paar alte Bilder, auf der die Super-Combinette, mein Opa, meine Cousine und – meine Tante (!) zu sehen sind.
Diese Bilder müssen so vor 40 Jahren aufgenommen worden sein – also ca. 1961/62.
Als meine Tante dieses Jahr bei uns zu Besuch war, kamen wir spontan auf die Idee, die gleiche Aufnahme an der gleichen Stelle nach über 40 Jahren noch mal zu machen! Die Schuppen (Bild oben) gibt es nicht mehr, aber der Hof und das Haus auf dem 2. Bild ist noch da. Hier die Ergebnisse:
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Hier könnt Ihr auf meiner Homepage und im Web suchen: |
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Video vom 3. Oldie Mopedtreffen auf dem Eltzhof in Köln-Wahn 2008 !!! |
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Video vom 2. Oldie-Mopedtreffen auf dem Eltzhof in Köln-Wahn 2007 !!! |
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Video vom 1. Wahner Oldie-Mopedtreffen auf dem Eltzhof in Köln-Wahn 2006 |
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Hier gibt es noch jede Menge weiterte Oldie-Seiten: |
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